Die hier aufgeführten Hinweise und Tipps spiegeln einzig unsere Erfahrungen wider und wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit sowie auf „einzig wahre“ Geckopflege. Es wurden lediglich unsere mittlerweile langjährigen Erfahrungen aufgelistet, denn wir haben doch schon einiges „durchgemacht“ und andere müssen ja nicht unbedingt alle unsere Probleme selbst durchleben oder haben dann im „Notfall“ zumindest ein paar brauchbare Tipps zur Hand…

 

Einrichten eines Terrariums

 

1. Wir nutzen ausschließlich Terrarien der Firma Exo Terra. Diese haben einige Schwachstellen, besonders wenn sie auch für die Jungtieraufzucht genutzt werden sollen. Daher widmen wir uns vor der Einrichtung diesen Schwachstellen: Die Kabelschächte werden nicht wirklich gebraucht, es sei denn es soll eine Klimasteuerung eingebracht werden, denn dann müssen die Kabel der Sensoren bzw. die Wasserleitung der Sprüh- oder Regenanlage durch diese nach außen gelegt werden. Die restlichen Kabelöffnungen werden mit Malerkreppband abgeklebt. Als nächstes wird ein Streifen Schaumstoff in der Länge der hinteren Breite zurecht geschnitten und sauber zwischen Rückwand und Gazedeckel gelegt, welcher daraufhin dicht abschließt. Die nächsten Schwachstellen befinden sich an den Türen. Über diesen befindet sich ein Hohlraum, in welchem sich kleine Geckos verstecken können, wenn die Türen geschlossen sind. Aber beim Öffnen der Türen wird den Kleinen sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen und sie fallen erschreckt herunter, falls dann reflexartig die Tür wieder verschlossen wird, kann der Kleine eingeklemmt werden (auf diese Weise haben wir unseren ersten Kleinen durch „Selbstverschulden“ verloren…). Um diese Falle auszumerzen, schneide ich ebenfalls zwei etwa 5 bis 10 cm lange und knapp 5 mm breite Stücke Schaumstoff zurecht, welche gerade so in den Spalt passen und drücke diese hinein, sodass der Schaumstoff besonders in der Ecke am Terrarium anliegt, sodass erst gar kein Gecko in diesen Spalt klettern kann. Danach waren die Terrarien bisher bis auf eine Ausnahme „dicht“ für Jungtiere. Die Ausnahme ist das Nanoterrarium, dort scheint der Deckel wohl nicht ganz so passgenau wie bei den größeren Terrarien zu sein. Wir haben bisher die „Lücke“ auch noch nicht lokalisiert, aber ein Schlüpfling ist schon dreimal an drei aufeinander folgenden Tagen ausgebrochen. Er hatte sich die Ausbruchstelle gemerkt – die kleinen scheinen also ein exzellentes Gedächtnis zu haben. Am darauffolgenden Tag saß er aber immer oben auf dem Nanoterrarium und ließ sich brav zurücksetzen. Ich stopfte daraufhin in jede noch so kleine Ritze Schaumstoff – und daraufhin schien auch dieses dicht zu sein.

 

2. Nun kann es ans Einrichten gehen: Als erstes wird eine Schicht Blähton auf dem Boden ausgebracht (gut 2-3 cm). Wir benutzen günstigen Blähton aus dem Baumarkt.

 

3. Darüber einen aufgeweichten Humusziegel verteilen. Ein Ziegel ergibt gute 4 Liter Humuserde, die für ein großes Terrarium (45 x 45 cm Grundfläche) gut ausreicht.

 

4. Jetzt kommt die „Inneneinrichtung“: Kletteräste und Korkenzieherlianen, etc. müssen angepasst werden. Dabei sollte man überlegen, wo welche Pflanze hin soll bzw. man sollte darauf achten, dass unter der Beleuchtung - besonders aber unter der UV-Lampe - ein Gradient entsteht, damit der Gecko die Entfernung zum Licht selbst wählen kann. Die Äste haben wir teilweise wie ein Klettergerüst mit einander verbunden (kleines Loch reinbohren und mit Draht oder besser beschichteten Kabelbindern verbinden). So entsteht ein zusammenhängendes Gerüst (aber Achtung: falls es einmal herausgenommen werden muss, muss es demontiert werden, einzelne Äste können so nicht entfernt werden, bei weichem Holz kann es vorkommen, dass das Gerüst „zusammensackt“ und der Sonnenplatz plötzlich ein paar Zentimeter tiefer als gewünscht liegt, also auf stabile Hölzer achten!). Ich bevorzuge dickere Korkenzieherlianen, Bambus mag ich persönlich nicht so, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache! Bitte beachten Sie auch den Tipp unter Problembehandlung.

 

5. Nun werden die Pflanzen direkt in den Humusboden einpflanzt und alles gut angegossen. Geeignet sind sämtliche tropische Pflanzen, die die Dimension des Terrariums nicht sprengen. Wir haben Orchideen, Bromelien, Tillandsien, Efeututen (wachsen im Terrarium wie verrückt!), Sansevieren und ein unbestimmtes Zwiebelgewächs direkt aus Mauritius drin – wohl die „heimischste“ Pflanze. Unser Zuchtpärchen liebt diese auch besonders und läuft bevorzugt auf den langen schmalen Blättern herum (das erinnert sie wohl an die länglichen Blätter des Schraubenbaumes, ihrer eigentlichen Wohnpflanze). Bei uns schlafen die Geckos bevorzugt auf den Blättern der Efeutute und beim Zurückschneiden dieser (ist aber unbedingt notwendig, sonst wuchert schnell alles zu!), suchen sie auch immer nach ihrem Lieblingsblatt. Die Pflanzen haben wir entweder selbst gezogen (wir haben eine sehr reichliche Zimmer- und Balkonflora) oder beim Obi/Zoofachhändler gekauft. Neu erworbene Pflanzen sollten eigentlich vor dem Einbringen ins Terrarium gut abgebraust werden, um evt. vorhandene Düngerreste zu entfernen (haben wir irgendwie jedes Mal versäumt, aber bisher Glück gehabt).

 

6. Nicht vergessen: Den Boden mit Bodenlebewesen beimpfen, denn weiße Asseln und Springschwänze sorgen als „Bodenpolizei“ für den Abbau der organischen Reste (z.B. beseitigen sie auch den Kot der Tiere)! Diese kleinen Tierchen kann man günstig im Internet erwerben oder aber auch über den örtlichen Zoofachhändler bestellen.

 

7. Wir verteilen zum Abschluss noch eine frische Schicht Waldmoos darüber, dafür holen wir Polstermoos direkt aus dem Wald. Dieses sollte ab und zu besprüht werden, damit es frisch bleibt. Es wird meist aber nach einiger Zeit gelblich, da das tropische Klima und die Beleuchtung in den Terrarien unserem heimischen Moos weniger zusagt, aber die Geckos mögen es und laufen sogar darauf herum, denn ohne Moos getrauen sie sich eigentlich nicht auf den Boden.

 

8. Das fertig eingerichtete Terrarium sollte noch einige Zeit unter normalen Klima- und Beleuchtungsbedingungen „einlaufen“, bevor die Bewohner einziehen. Dazu siehe auch unter "Problembehandlung".

Einrichten eines Terrariums

 

Verbaute Technik

UV-Quelle:

Bright Sun Jungle 50 Watt, der Abstand wird mittels eines UV-Messgerätes (Solarmeter Model 6.5 von Solartec Inc.) optimiert und regelmäßig angepasst. Daher haben wir diese Lampe über dem Terrarium hängend angebracht, sodass der Abstand variabel ist. Die UV-Lampe schaltet sich etwa eine halbe Stunde nach der Hintergrundbeleuchtung ein und auch etwa eine halbe Stunde früher aus. Man kann beobachten, wie die Geckos ihre Schlafplätze aufsuchen, sobald die „Sonne“ untergegangen ist.

 

Hintergrundbeleuchtung:

Repti Glo 5.0 in der original Exo Terra Terrarienabdeckung, pro Hauptterrarium 2 Stück. Diese geben messbare UV-Strahlung ab, und diese ist auch noch nach über einem Jahr messbar – auch wenn sichtlich weniger als zuvor.

 

Regenanlage:

Super Rain von Lucky Reptile. Diese Anlage wird über eine Klimasteuerung reguliert. Wir haben eine Kurve programmiert, sodass im Tagesverlauf das natürliche Klima (tagsüber sinkt die relative Luftfeuchte auf Werte um die 30-40 % und nachts steigt diese auf über 80 % an). Allerdings sollte es vor „Sonnenuntergang“ noch einmal kräftiger regnen, damit die Feuchte abtrocken kann. Daher geht unsere Klimakurve bereits etwa 1 h vor dem Abschalten der UV-Lampe in zwei Stufen rauf auf 80 %, sodass es 2x kurz regnet. Der Vorteil der Klimasteuerung liegt darin, dass auf externe Umwelteinflüsse automatisch reagiert wird. So regnet es an heißen Sommertagen häufiger als an kühlen bedeckten Tagen. Generell sollte das Terrarium lieber trockener als zu nass gehalten werden, denn die Geckos leben im maritimen eher trockeneren „Regenwald“, als in sumpfig nassen Regenwäldern. Sie benötigen allerdings eine gewisse Feuchte zur problemlosen Häutung und regelmäßig Wassertropfen auf der Terrarieneinrichtung, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Bei uns gelangt meist so wenig Regenwasser auf den Boden, dass wir regelmäßig (alle 1-2 Wochen) mit einer Sprühflasche nachbefeuchten (vor allem das Moos) und die Blähtonschicht mit Wasser für die Pflanzen „auffüllen“. Für die Regenanlage und Sprühflasche nutzen wir ausschließlich destilliertes Wasser, da das Regenwasser im Regenwald auch sehr arm an Mineralien ist. Für die Pflanzen im Boden benutzen wir haushaltsübliches Leitungswasser.

 

Wärmelampe:

Für kühle Wintertage haben wir noch eine Keramiklampe (ReptilHeat 60W von JBL) über dem Terrarium hängen, welche bei Bedarf zugeschalten werden kann. Diese wird ebenfalls über die Klimasteuerung reguliert. Tagsüber wird ein Maximalwert programmiert und bei Übersteigen dieser kritischen Temperatur wird die Wärmelampe automatisch durch die Klimasteuerung ausgeschalten und für die Nachtstunden ist eine Minimaltemperatur einprogrammiert. Falls es zu kühl werden sollte, kann die Wärmelampe auch nachts angehen, da sie ja kein sichtbares Licht aussendet und die Tiere somit nicht gestört werden, aber diesen Fall gab es bei uns noch nicht. Seit diesem Frühjahr haben wir diese Wärmelampe allerdings außer Betrieb, da es bei uns warm genug ist. Aber vom letzten Jahr wissen wir noch, dass die Geckos vor allem in den Morgenstunden die Wärme dieser Wärmelampe der Wärme der UV-Lampe vorgezogen haben, um sich aufzuwärmen.

 

Klimasteuerung:

Wir nutzen das Kombigerät von Hobby, darüber lassen sich Wärme und Feuchte gleichzeitig regeln und auch die aktuellen Werte ablesen. Zusätzlich vertrauen wir allerdings auf analoge (federgelagerte) Anzeigen, da uns diese genauer als die digitale Anzeige erscheinen. Achtung: Es sollte dringend darauf geachtet werden, dass der Sensor des Feuchtemessers nicht nass wird, sonst korrodiert die empfindliche Elektrode darin und das Gerät geht auf Störung und muss zur Reparatur eingeschickt werden!

 

 

Pflegetipps

Futterinsekten:

Wir füttern alle 2-3 Tage (die Jungtiere meist häufiger) mit Insekten passender Größe. Diese können z.B. selbst gefangener „Wiesenplankton“ (bitte auf Artenschutz achten!), Heimchen, Grillen, Fruchtfliegen oder Erbsenblattläuse sein. Im Sommer bekommen unsere Geckos bevorzugt Stubenfliegen, ansonsten züchten wir Grillen und Heimchen, sowie zwei Sorten von Fruchtfliegen und Erbsenblattläuse selber.  

 

Drosophila-Zuchtansatz:

500 g zarte Haferflocken mit einem Tetrapak (710 g) Apfelmus, 0,25 l süßen Weißwein und etwa 2 EL Honig verrühren. Das Ganze eine Stunde quellen lassen. Erneut aufrühren mit 200 ml Aprikosennektar (mind. 40% Fruchtgehalt) und einen gestrichenen Portionslöffel Herpetal zugeben. Den noch fließenden Brei in ein Glas füllen, etwa 3 cm hoch und etwas Holzwolle darauf geben. Das ganze mit einem Stück zugeknoteten Damenstrumpf verschließen. Zuvor natürlich etwa 1,5 ml (sollten etwa 30-50 Fliegen entsprechen) Fliegen zugeben ;) Den Rest der Masse portioniert einfrieren. 

Drosophila melanogaster schlüpfen bereits nach 3 Wochen, wobei die D. hydei etwas länger brauchen. Die Zuchtansätze dürfen nicht zu warm stehen, denn dann entwickeln sich sterile Fliegen, die sich nicht weiter fortpflanzen können!

Seit ich die obigen Ansätze verwende, habe ich keinerlei Probleme mehr mit Schimmel in meinen Kulturen und sie stinken auch nicht so wie die Hefeansätze. Es ist lediglich ein leicht säuerlicher Geruch wahrnehmbar, wenn man mit der Nase ganz nah ran geht :) Die Ansätze sind auch sehr ergiebig, sodass ich jetzt regelmäßig noch funktionierende Ansätze verwerfen kann, da bereits die Neuen stabil sind. 

 

Babybrei & Joghurt:

Unsere Jungtiere bekommen ab und an auch mal einen Klecks Babybrei (fruchtige Sorten, z.B. Banane, Pfirsich, Erdbeere…) oder auch Joghurt oder ein Gemisch aus beiden (heutzutage gibt es ja viele unterschiedliche Babynahrungsmittel, die schmecken unseren Geckos auch so gut, dass sie danach „genudelt“ im Terrarium sitzen. Den Brei bieten wir in Kronkorken an, welche am darauffolgenden Tag eingetrocknet entfernt werden.

 

Bestäuben der Futtertiere:

Wir haben dafür Herpetal (Mineral + Vitamin D3 mit 47 % Calciumcitrat) im Einsatz, bestäuben aber nur sehr selten Futtertiere. Stattdessen achten wir lieber auf eine ausgewogene Ernährung unserer Futtertiere und züchten auch daher selber (was nebenbei auch noch wesentlich günstiger ist).

 

Jellys:

Ab und zu nutzen wir auch ein Futterjelly, besonders wenn wir selbst mal ein paar Tage im Urlaub sind, denn diese bleiben über längere Zeit frisch. Absolute Lieblingssorte unserer Geckos ist Banane, Weintraube mögen sie z.B. weniger gern.

Geckos beim Jellyschlecken oder Joghurtgenuss

 

Obst:

Auch süße Obstsorten (Banane, Aprikose,…) sind Leckerbissen für unsere Geckos. Diese sind auch besonders geeignet, um bei Schlüpflingen eine Ernährungsgrundlage für eingebrachte Drosophilas sicherzustellen. Dann gibt man einfach ein paar Fruchtfliegen ins Aufzuchtterrarium und die Schlüpflinge haben über mehrere Tage ausreichend Futter. Den gleichen Zweck erfüllt auch Babybrei.

 

Terrarienreinigung:

Gelegentlich steht ein „Hausputz“ an; dazu werden einfach mit einer Zahnbürste die Kothäufchen heruntergekehrt und mit einem Ledertuch oder speziellen Terrarienschwamm feucht mit klarem Wasser abgewischt, besonders die Scheiben und Blätter der Pflanzen.

 

 

Problembehandlung

Einige Probleme können im Laufe der Zeit auftreten, welche aber allesamt gut zu beseitigen sind oder sich gar als weniger kritisch erweisen.

 

Schimmel:

Die neu eingebrachten Hölzer können im Bodenbereich Schimmel ansetzen. Dies ist nicht weiter kritisch und verschwindet im Laufe der Zeit von selbst wieder, wenn man ein paar Regeln beachtet. Falls möglich, können die betroffenen Gehölze herausgenommen und unter fließendem heißen Wasser abgebürstet werden. Ansonsten hilft auch die „Bodenpolizei“ gegen dieses Schimmelproblem. Es tritt meist wenige Wochen nach einer Terrarienneueinrichtung auf, verschwindet dann aber nach einigen Wochen von selbst wieder. Auch daher empfiehlt sich eine angemessene „Einlaufphase“.

 

Holzwürmer:

Neue Gehölze können auch Holzwürmer in sich tragen und allmählich zum Problem werden. Wir hatten diese ungebetenen Untermieter mittels einer großen Weinrebenwurzel miteingebracht. Es traten zunehmend kleine Spänehäufchen auf und kleine Tierchen liefen auf dem Holz umher. Anfangs dachten wir noch: „Oh prima! Zusätzliches Futter für unsere Geckos.“ – aber die mochten die Holzwürmer leider nicht. Und so wurde das ganze allmählich zum Problem! Gelöst haben wir es, indem wir das Terrarium erneut ausräumten und sämtliche Gehölze im Backofen bei 180°C für 1 ½ bis 2 Stunden durchgebacken haben (das riecht bei Rebholz nach verbranntem Kuchen). Die Geckos verbrachten sicherheitshalber die Nacht in ihren Faunaboxen und durften erst am nächsten Tag wieder in das neu eingerichtete Terrarium einziehen, denn es roch immer noch leicht nach verbranntem Kuchen und daher haben wir über Nacht noch durchgelüftet. Aber danach trat dieses Problem auch (bisher) nicht wieder auf. Daher könnten prophylaktisch auch neue Hölzer vor der Terrarieneinrichtung durchgebacken werden.

 

Sonstige Pilze:

Faltenschirmling

Über Nacht könnten Pilze im Terrarium auftauchen. Ja, richtig gelesen!! Dabei handelt es sich um den gelben Faltenschirmling, der etwa 10 cm hoch wächst und einen ca. 3-4 cm breiten Schirm aufweist. Es riecht dann auch im Terrarium angenehm nach Pilzgeruch, aber diese Pilze sind ungefährlich und auch ungiftig. Also einfach die Fruchtkörper entfernen und abwarten. Auch dieses Problem löst sich von allein. Meine Recherche ergab, dass der Faltenschirmling ein tropischer Pilz ist, der in unseren Breiten nur in Gewächshäusern oder Kulturpflanzen auftritt. Daher muss der Pilz wohl über den Humusboden eingebracht worden sein. Durch die Glasscheiben konnten wir auch überall im Boden kleine gelbe Pünktchen sehen und dachten schon, dass uns bald eine reichliche Ernte bevorstünde – aber nach 3 großen Fruchtkörpern war dieses Pilzproblem auch schon wieder vorüber und bisher trat es nicht wieder auf.

 

Rote Blutmilben:

Ja, das ist ein äußerst ernstzunehmendes Problem! Es tritt aber vermutlich nur bei Wildfängen auf und sollte daher in der heutigen Nachzuchtzeit keine so große Rolle mehr spielen. Wir wollen es dennoch erwähnen, denn auch über Futtertiere oder sonstige Terrarieneinrichtungen könnte man sich die unbeliebten Roten Milben ins Terrarium holen.

Rote Blutmilbe an Junggecko

Was hilft wirklich gegen diese „Pest“? Wir haben lange Zeit (über mehrere Monate!!) „rumgedoktert“. So haben wir z.B. mehrfach Raubmilben (Hypoaspis miles) eingebracht, die angeblich die Rote Milbe auffressen sollen und anschließend sich selbst dezimieren…, aber wir sahen keinen richtigen Erfolg und das, obwohl wir auch den Anbieter der Raubmilben wechselten. Wir beobachteten nur, dass diese Raubmilben ein teurer Snack für unsere Geckos waren. Letztendlich half leider doch nur die chemische Keule: Über fünf Tage lang legten wir einen für die Terrariumgröße entsprechenden Bolfo Terrarium-Strip (Fa. Bayer, Wirkstoff: Dichlorvos) mittig auf die Gaze des Terrariums (nicht direkt unter die Beleuchtung). Während der Behandlung wurden die Ritzen an den Türen mit Klebeband (Malerkrepp) abgedichtet und auch die Regenanlage abgestellt. Denn der Wirkstoff wird von Wasser gebunden und kann somit seine Wirksamkeit nicht mehr richtig entfalten. Auch sollte darauf geachtet werden, dass sämtliches freistehende Wasser entfernt wird (z.B. Wassernäpfe und Wasser in den Blattachseln der Bromelien). Täglich wird einmal kurz Wasser gesprüht, damit die Geckos ihren Flüssigkeitsbedarf decken können. Während der Prozedur wurde auch zweimal gefüttert, aber danach wieder gut abgedichtet. An die fünf Tage schließt sich eine Pause von fünf Tagen mit normalem Terrarienbetrieb an und daraufhin erfolgt noch einmal eine fünftägige Bolfo-Behandlung. Während der Pause entwickeln sich die letzten Milbeneier und die geschlüpften Milben werden durch die zweite Behandlungsphase ausgemerzt. Wir benutzten für ein Terrarium mit den Maßen 45 x 45 x 60 cm einen halben Bolfostrip. Genau zwei Monate nach Beginn der ersten Behandlung fanden wir noch eine Milbe an einem unserer Jungtiere. Es konnte sich dabei um eine tote Altmilbe oder eben eine noch lebenden Milbe handeln. Denn die toten Milben fallen nicht von den Geckos ab, sondern werden mit der nächsten Häutung beseitigt. Aus Sicherheit wiederholten wir dennoch die gesamte Behandlung und legten diesmal pro Terrarium den halben alten Bolfo-Strip und einen halben neuen Strip auf. Seit dem haben wir unser Milbenproblem gelöst. Während der Behandlung haben sich unsere Geckos übrigens völlig normal verhalten, es wurden sogar neue Eier gelegt und die Geckos haben sich normal gehäutet. Einziger „Nebeneffekt“ der uns auffiel, aber auch ein dummer Zufall sein kann, ist, dass seit dieser Giftbehandlung neu geschlüpfte Jungtiere „verschwanden“. Wir vermuten, dass die Eltern ihren Jungtieren nachstellen und diese erjagen, denn geschlüpft sind die Kleinen. Dieses konnten wir zwar niemals beobachten, aber vor der Giftbehandlung lebten noch Jungtiere und Eltern friedlich zusammen. Möglicherweise wurde durch das Dichlorvos das Verhalten der Elterntiere negativ beeinflusst? Oder aber es ist einfach ein dummer Zufall…

 

Entflohener Gecko:

Es ist schnell passiert – husch! und schon ist ein Gecko durch die geöffnete Tür entwischt. Was tun? Als erstes KEINE PANIK! Darauf achten, dass Fenster und Türen des Zimmers geschlossen sind – andernfalls vorsichtig schließen. Meist ist der Gecko genauso verdutzt wie wir Pfleger und traut sich nicht weit weg. Bei uns saßen diese Ausreißer zumeist auf der Abdeckung der Hintergrundbeleuchtung, weil es dort schön warm ist. Also merke: „Wärme zieht entflohene Geckos an“. Mittels einer Heimchenbox lassen sich die entflohenen Geckos meist schnell wieder einfangen und ins Terrarium zurück setzen. Sollten sie sich nicht so leicht wieder einfangen lassen oder erst einmal hinter dem Mobiliar verkriechen, lässt man sie am besten zunächst dort sitzen (achtet aber darauf, evt. vorhandene Klebefallen für Insekten, z.B. sogenannte Heimchenfallen oder Fliegenfallen an Zimmerpflanzen, zu entfernen, denn diese locken auch Geckos an, ein Jungtier fiel bei uns diesem leider zum Opfer). Nach einiger Zeit kommen die Flüchtlinge hungrig wieder hervor oder suchen einen warmen Ort auf, wo man sie sicher schnell wieder einfangen kann.

 

 +++ A K T U E L L E S +++

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1.0 geb. 12.08.2015

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